It’s not at all what I wanted” – Steffi Graf gets emotional as she speaks on her battle final at the Paris Olympics

Steffi Graf weiht am Sonntag in Wimbledon mit ihrem Ehemann Andre Agassi den neu überdachten Centre Court ein. Auch sonst wird die ehemalige Tenniskönigin immer dann gerufen, wenn Glamour und ein porentief reines Image gebraucht wird. WELT ONLINE sagt Ihnen, warum das der Fall ist.

Anzeige

0

Kommentare

An der Church Road steht nicht weniger als eine Revolution an. Englands Tennisgemeinde verabschiedet sich am Sonntag von Regenpausen in Wimbledon. Die bewegliche, durchscheinende Dachkonstruktion über dem Centre-Court wird mit einem Showevent eingeweiht, bei dem Steffi Graf, die das Grand-Slam-Turnier sieben Mal gewann und 1999 ihr letztes Karrierespiel im Londoner Südwesten bestritt, an der Seite ihres Ehemannes Andre Agassi im Mixed antreten soll. „Es bedeutet mir ungewöhnlich viel, dass ich noch einmal hierher zurückkehren darf“, sagte Graf, 39.

 

Leben in der Zurückgezogenheit

Anzeige

Seit dem Karriereende vor zehn Jahren lebt die Deutsche zurückgezogen in Las Vegas/USA. Auftritte wie in London nennt sie „Trip in die Vergangenheit“. Die Zeitreise in dieser Woche bietet ihr dabei besonderen Kontrast. Während in Englands Hauptstadt ein Fest mit zigtausenden Fans steigt – die Karten waren innerhalb von fünf Minuten ausverkauft – bereiste Graf tags zuvor Berlin quasi inkognito.

 

Nur ein paar Luftballons am Eingang zeugten vom Fest des Tages im gutbürgerlichen Berliner Stadtteil Schmargendorf, wo am Freitagmorgen neben Blumengeschäft und Computershop ein Fitnessclub für Frauen eröffnete. Rund 40 geladene Gäste durften an der Seite von Miteignerin Graf eine Modenschau erleben, bei der Kundinnen ihrer Franchisekette „Mrs Sporty“ ihre Erfolge bei der Gewichtsreduzierung präsentierten. Stunden später machte sich die Tennis-Ikone auf zur Weiterreise nach London.

 

Anzeige

Dabei bildete Berlin einmal das Epizentrum der Verehrung für die 22-malige Grand-Slam-Siegerin. Zu den German Open pilgerten einst 50.000 Zuschauer auf die idyllische Anlage am Hundekehlesee, nach Grafs Abschied wurde das für zehn Millionen Euro aus öffentlichen Kassen aufgepeppte Tennisstadion im Grunewald nach ihr benannt. Nun, da nach Jahren anhaltender Erfolglosigkeit Finanzprobleme beim Deutschen Tennis-Bund weitere Austragungen verhindern, gammelt es ungenutzt vor sich hin.

 

Graf hofft auf Lisicki

Graf vermied den öffentlichen Auftritt bewusst, weil er Wunden aufreißen würde. „Ich finde schade, dass Tennis hierzulande nicht mehr die Präsenz vergangener Tage hat“, sagte sie. Hoffnung gebe aber, dass der Nachwuchszulauf wieder steige, wie sie beim Kurzbesuch des Tennisclubs Blau-Weiß erfuhr. Und dass nach Sabine Lisickis erstem Turniersieg kürzlich in Charleston/USA wieder eine deutsche Hoffnungsträgerin heranwächst. „Sabine weiß nun, dass sie es kann und sie keine Angst zu haben braucht. Dieses Selbstvertrauen kann ihr keiner mehr nehmen“, sagte Graf.

 

LESEN SIE AUCH

 

BODYBUILDING

„Die Fitnessstudio-Ketten tragen massiv dazu bei, dass viele Menschen ihren Körper zerstören“

Persönliche Unterstützung, wie sie beispielsweise der ehemalige Wimbledonsieger Michael Stich als neuer Chef des darbenden Hamburger Turniers leistet, ist von der Multimillionärin nicht zu erwarten – nicht nur wegen der räumlichen Distanz. „Wenn ich mich für etwas einsetze oder meine Energie hineinstecke, mache ich keine halben Sachen“, nennt Graf ihr Motto. Nach der Sportkarriere bestreitet sie konsequent wie bislang kein anderer Topsportler nur noch Spiele, die sie nicht verlieren kann.

 

Und stieg so sogar zur beliebtesten Deutschen auf. 84 Prozent stimmten in einer repräsentativen Umfrage im vergangenen Jahr für sie, Kanzlerin Merkel wurde dagegen nur 32. Steffi Graf, die heute lieber mit Stefanie angesprochen werden will, wird zu einem Champion für die Ewigkeit, ähnlich unantastbar erschien zuvor nur der verstorbene Boxer Max Schmeling.

 

Perfekte Mutter, mustergültige Ehe

Weil Graf anders als ihr Pendant Boris Becker, der für Pokerspiele wirbt und seine Hochzeit schmerzfrei an RTL verkauft, ein porentief reines Image hat. Graf glänzt beim RTL-Spendenmarathon lieber als großzügige Spenderin, die Kindern in Eritrea hilft. Vergessen ist die schwere Jugend mit dem Trubel um ihren Vater und dem Steuerprozess. Graf gilt heute als perfekte Mutter, obwohl (oder gerade weil) sie ihre Kinder in den USA abschirmt. Die Ehe mit Agassi gilt als mustergültig, obwohl außer ein paar öffentlichen Küssen kaum jemand etwas davon sieht.

 

Und sie tritt als pfiffige Unternehmerin auf, die neben Frauenfitness auch selbst entworfene Möbel verkauft. Dass viele Sponsoren bis heute die Treue halten, wundert da nicht. Steffi Graf ist Deutschlands größter Champion, gerade weil sie so weit weg ist. Das s

ehen sogar die Engländer so.

 

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*